Im August fand auf der Dove-Elbe in Hamburg ein großes Jubiläum statt: Die Deutschen Meisterschaften im Kanurennsport wurden zum hundertsten Mal ausgefahren. Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie war die Durchführung der Meisterschaft ein voller Erfolg – auch für die Sportler des WSV Blau-Weiß Rheidt.

Für die Blau-weißen gingen Matthias Panzer und Jonas Heister an den Start. Beide hatten sich im Vorfeld nicht nur im K1 für die Meisterschaft qualifiziert, sondern zudem einen Platz in dem hart umkämpften NRW-Kaderteam erhalten. Durch den Sprung in die Auswahlmannschaft sicherten sich die beiden blau-weißen Sportler die Platzierung in den Verbandsbooten des Landes Nordrhein-Westfalen, die in den Medaillenrennen oftmals um die vordersten Ränge mitkämpfen. Matthias Panzer, der bei den vorangegangenen Ranglistenrennen vorne mitgefahren war, ging mit besonderer Medaillenhoffnung in die Trainingsvorbereitung. Die guten Voraussetzungen wurden jedoch kurz vor dem Saisonhöhepunkt in Hamburg geschmälert: Sein Zweierpartner Marc Orth (KG Essen), der zudem zusammen mit Panzer Teil der Besetzung des ersten NRW-Vierers war, musste die Meisterschaften aufgrund eines angebrochenen Brustbeins absagen. Die Rennen im K2 über 500m und 200m, bei denen dem Duo vor allem auf der Kurzstrecke hohe Chancen zugerechnet wurden, mussten somit kurzfristig abgemeldet werden. Bei den Viererrennen wurde als Ersatz Nils Fuchs (Friedrichsfeld) in das Boot gesetzt, der als Jugendfahrer in die Altersklasse der Junioren hochgemeldet wurde. Trotz der neuen und verjüngten Besetzung konnte das Boot auf der 1000m-Strecke überzeugen: Gemeinsam mit Fuchs sowie Jonas Borkowski (KG Essen) und Aaron Eggers (Emsdetten) gewann Matthias Panzer im K4 Silber und holte somit seine erste Medaille bei den Deutschen Meisterschaften.

Podest & Pandemie: Matthias Panzer (3.v.l.) holte in einem außergewöhnlichen Jahr den Vizemeistertitel

Im K1 konnte sich Panzer gegen ein starkes Feld durchsetzen und schaffte auf seiner Paradestrecke, den 200m, die Qualifikation für das Finale. Dort belegte er in einem engen Rennen den 7. Platz. Auf der 500m Strecke war er zuvor im Zwischenlauf knapp an der Endlauf-Qualifikation vorbeigeschrammt. Jonas Heister fuhr im K1 über die 1000m ebenfalls bis in den Zwischenlauf, wo er um nur einen Platz den Einzug ins Finale verpasste. Dieser gelang ihm dann im K2, ebenfalls auf der 1000m-Strecke. Zusammen mit Marlon Assing (AKC Oberhausen) positionierte er sich unter den stärksten Zweiern des Landes auf Platz 9. Erfolgreich war für Heister auch das Langstreckenrennen, bei dem er im K1 antrat. Über die 5000m fuhr er in einem großen Teilnehmerfeld ein kämpferisches Rennen und belegte als bester NRW-Sportler Platz 13.

Jonas Heister (vorne) positionierte sich zusammen mit Marlon Assing (AKC Oberhausen) unter den Top 10 der Deutschen Boote

Der WSV gratuliert seinen Sportlern zu herausragenden Leistungen und blickt bereits mit Spannung auf das kommende Jahr, in dem Panzer und Heister sich hoffentlich wieder mehr Wettkämpfen stellen werden als in den letzten zwei Saisons, die von der Pandemie geprägt waren. Die Platzierungen im gesamtdeutschen Vergleich haben gezeigt, dass sich die beiden Kanuten aus Rheidt in ihrer Altersklasse behaupten können und lassen die Hoffnungen für die nächste Saison steigen.